Schriftgröße
Home Bürgerservice Tourismus Kultur Wirtschaft Medien
Tourismus







 

Landwirtschaft

,,Rund uman Sundaberg do is de Gegend, dromat van Hergott bestimmt bsunders gsegnt, wannst a so schaust so vü Felder voll Troad, saftige Wiesn, gsunds Vieh auf da Woad, blüan gar im Frühjahr rundum die Bam, is ganze Landl a blüaweißa Dram."

So wie der Heimatdichter Rudolf Alberer aus Biberbach unser Mostviertel beschreibt, so wollen auch wir den (ehemaligen Gerichts-) Bezirk St. Peter/Au in seiner Beschaffenheit vorstellen. Er umfaßt 23.522 ha und wird von 1139 Betrieben bewirtschaftet und gepflegt. Das Landschaftsbild ist geprägt von Grünland (42%. der Gesamtfläche), Ackerland (37%), Wald (21%) und seinen zahlreichen Obstbaumzeilen und Streuobstwiesen. Aufgrund der zum Teil steilen Hanglagen (Zone 0 - 4) findet man die Milchviehhaltung vorallem im Berggebiet vor (ca. 50% der Fläche des Bezirkes), während im übrigen Gebiet, in dem auch viel Ackerbau betrieben wird, die Haltung und Zucht von (Mast)Rindern, Schweinen und Geflügel hauptsächlich als Lebensgrundlage dient. St. Peter/Au ist beispielsweise der geflügelreichste Bezirk Österreichs. Zu diesen Haupterwerbsgruppen haben sich aber gerade in den letzten Jahren Alternativen sowohl im Bereich der Tierhaltung als auch des Ackerbaus dazugesellt - so z.B. die vermehrte Schaf- und Ziegenhaltung, die Imkerei, die Anlage von Tafel- und Beerenobstkulturen, der Gemüse- und Zierpflanzenbau, der Anbau von Grünbrachen (400 ha), Raps (320 ha). Sojabohnen (210 ha), Erbsen (100 ha), uvm. Da die durchschnittliche Betriebsgröße nur bei 5 ha liegt, sind, um im Haupterwerb bleiben zu können, Vermarktungsumstellungen notwendig. Diese werden in Form von Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaften, Direktvermarktung ,,Ab Hof" und über Bauernmärkte, Mostheurige, ,,Urlaub am Bauernhof", Belieferung von Schulen und Kindergärten mit Trinkmilch und Kakao, usw. praktiziert. Die angebotene Palette reicht von Schaf-, Ziegen- oder Kuhmilchkäse und -milch, über Rind- und Schweinefleisch, Brot, Honig, Marmeladen, Gemüse, Erdäpfel, Getreide, Tafel- und Beerenobst bis hin zu Most, Schnäpsen, Likören und Fruchtsäften. Der erstmals im Jahr 1995 erschienene Einkaufsratgeber gibt Überblick über die Vielzahl der Produkte und ihre Anbieter.

Die zahlreichen Mostobstbäume in unserem Bezirk (103.718 Stück) verzaubern nicht nur jeden Frühling die Landschaft, sondern sie dienen den bäuerlichen Betrieben auch als Zuerwerb. Das Ernten und Verarbeiten des Mostobstes ist in unserer Gegend schon lange Tradition. Die niedrigen Produktpreise der Großabnehmer aber auch die steigende Nachfrage der Konsumenten nach naturreinen Mosten, Bränden und Säften führten in den letzten Jahren wieder vermehrt zur Eigenerzeugung und Selbstvermarktung sowie zur Zusammenarbeit mit den heimischen Gaststätten. Die Qualität des Mostes konnte vorallem durch die Verleihung von Mostgütesiegeln durch die NÖ. Landwirtschaftskammer sowie durch die Errichtung der Mostgalerie gesteigert werden.

Die kleinen Betriebsstrukturen bieten vielfach nur Lebensunterhalt für eine Generation. Viele zukünftige Hoferben erlernen daher einen nichtlandwirtschaftlichen Beruf und führen den elterlichen Betrieb nach der Übernahme im Nebenerwerb weiter. Derzeit werden in unserem Bezirk 44% der Betriebe im Vollerwerb, 8% im Zuerwerb und 48% im Nebenerwerb bewirtschaftet. Der dadurch entstehende Arbeitskräftemangel einerseits und die Produktionssteigerung aufgrund der niedrigen Produkterlöse andererseits führen nun auch vermehrt zur überbetrieblichen Zusammenarbeit. Diese wird in den Geschäftsstellen der Maschinen- und Betriebshilferinge Mostviertel West und Ybbstal koordiniert. Insgesamt 641 Betriebe unseres Bezirkes nützen so die rationellere Arbeit am Feld sowie die Betriebshilfe im Krankheits- oder Urlaubsfall.